Die Direktversicherung zählt zu den Lebensversicherungen bzw. Rentenversicherungen und ist
arbeitgebergebunden. Das bedeutet, sie wird vom Arbeitgeber für die Mitarbeiter abgeschlossen und er
verpflichtet sich dazu, einen bestimmten Betrag in die Direktversicherung als betriebliche Altersvorsorge
für seine Mitarbeiter einzuzahlen.
Jeder Mitarbeiter kann Teile seines Bruttogehaltes in die betriebliche Altersvorsorge, auch bAV genannt,
einzahlen. Die Höhe des Betrages darf dabei bis zu 276 Euro betragen. Der Staat unterstützt die Vorsorge
durch Vergünstigungen bei der Einkommenssteuer und den Sozialabgaben, außerdem kann auch der
Arbeitgeber mindestens 20% beisteuern. Der Arbeitgeber spart allerdings auch etwa 20% an
Sozialabgaben. Ab 2022 ist sowieso jeder Arbeitgeber dazu verpflichtet, mindestens 15% in die
Direktversicherung mit einzuzahlen.
Durch die Direktversicherung stellt der Arbeitgeber sicher, dass die betriebliche Altersvorsorge in seinem
Unternehmen möglich ist.
Die Direktversicherung – Ablauf
Für kleine und mittelständische Unternehmen ist die Direktversicherung durch den geringen Aufwand eine
sinnvolle Art der Altersvorsorge für ihre Mitarbeiter. Der Arbeitgeber schließt eine klassische
Lebensversicherung oder Rentenversicherung ab. Auch eine fondsgebundene Einzahlung der
monatlichen Sparbeträge in Aktien ist möglich. Da der Arbeitgeber in den meisten Fällen für mehrere
Angestellte Versicherungsverträge abschließt, kann er von Rabatten bzw. vergünstigten Konditionen
profitieren.
Wann und von wem kann eine Direktversicherung in Anspruch genommen werden?
Für einen Arbeitnehmer kann die Direktversicherung ausschließlich über den Hauptjob vereinbart werden.
Die Einzahlung der Versicherungsbeiträge kann durch den Arbeitgeber alleine, durch eine Kombination
aus Arbeitgeber und -nehmer als auch durch den Arbeitnehmer selbst übernommen werden.
Sobald der Arbeitnehmer sein eigenes Geld einzahlt, wird von einer Entgeltumwandlung oder auch
Gehaltsumwandlung gesprochen. Der Arbeitgeber zieht den Beitrag direkt vom Konto seines
Arbeitnehmers ab und zahlt diesen an die Versicherung.
Nutzen einer Direktversicherung
Da die Direktversicherung als eine Art der Altersvorsorge gilt, kann sie später als eine lebenslange Rente
ausgezahlt werden. Auch eine Kapitalauszahlung ist je nach Vertragspolice möglich.
Vorteile Direktversicherung
Rendite – Wenn der Arbeitgeber die Beiträge in die Direktversicherung bezuschusst, erhält der
Arbeitnehmer in den meisten Fällen eine höhere Rendite im Vergleich zu einer privaten
Rentenversicherung.
Steuer – Die Beiträge, die der Arbeitnehmer ab 2005 in die Direktversicherung eingezahlt hat, sind
steuerfrei, während die spätere Rente dann steuerpflichtig wird. Der Steuervorteil ergibt sich daraus, dass
der Steuersatz in den meisten Fällen niedriger ist als noch zur Arbeitszeit.
Sicherheit – Die Einzahlungen des Arbeitnehmers sind sicher verwahrt bzw. unverfallbar – und zwar auch,
wenn der Arbeitnehmer seinen Arbeitsplatz wechselt. Der alte Direktversicherungs-Vertrag kann vom
neuen Arbeitgeber übernommen werden. Die Vertragsdetails können aber auch auf einen neuen Vertrag
übertragen werden.
Einschluss der Berufsunfähigkeit – Die Direktversicherung hat den Vorteil, dass eine
Berufsunfähigkeitsversicherung integriert werden kann. Meistens kann das ohne Gesundheitsprüfung
geschehen und ist besonders dann geeignet, wenn ein Arbeitnehmer bspw. durch Vorerkrankungen nur
einen eingeschränkten Schutz in der regulären Berufsunfähigkeitsversicherung erhalten.
Nachteile Direktversicherung
Volle Krankenkassenbeiträge – Als Rentner in der gesetzlichen Krankenversicherung muss dieser auf die
Versorgungsbezüge volle Beiträge zur Pflegeversicherung und gesetzlichen Krankenkasse zahlen.
Insgesamt sind das knapp 18%, die anfallen.
Geringere Sozialbeiträge – Da die Beiträge zur Direktversicherung durch eine Entgeltumwandlung aus
dem Bruttolohn des Arbeitgebers kommen, ist die Basis des Bruttogehaltes automatisch niedriger.
Dementsprechend fallen auch die Beiträge zur Sozialversicherung geringer aus, was später oder im Falle
einer Arbeitslosigkeit zu Nachteilen führen kann.
Wenig Kostenübersicht – Da der Arbeitgeber die Direktversicherungspolice abschließt, ist nicht unbedingt
deutlich zu erkennen, ob die Direktversicherung günstiger oder teurer als eine private Rentenversicherung
ist.
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